Vereinsgeschichte

Wir möchten allen, die an unserem Verein interessiert sind – aktiven, inaktiven und ehemaligen Mitgliedern, Freunden und Gönnern – die Möglichkeit geben, näheres über die Geschichte der „Harmonie“ zu erfahren, die ja auch ein Teil der Geschichte unseres Dorfes Imgenbroich ausmacht. Daher werden wir auf diesen Seiten versuchen, eine möglichst umfassende Darstellung des Geschehenen zu präsentieren.

Da die Geschichte unseres Vereins immer weitergeht, wird auch dieser Abschnitt von Zeit zu Zeit aktualisiert. Die Informationen zu den Jahren bis 1976 sind dabei weitestgehend der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Musikvereins „Harmonie“ Imgenbroich entnommen. Gleichzeitig möchten wir alle Leser auffordern, an der Qualität dieser Seiten mitzuwirken. Nehmen Sie die Gelegenheit war, ihre Kritik und Verbesserungsvorschläge anzubringen, und treten Sie mit uns in KONTAKT!

„[…]deshalb gibt es heute in der Fremde eine Unmenge Leute, die unser schönes Imgenbroich als ihre Heimat lieben und schätzen.“

Diese Worte, von Balthasar Hürtgen in seinem Heimatbuch „Imgenbroich wie es war und wie es ist“ (1930) niedergeschrieben, treffen für unseren Verein sicher in dem Maße zu, wie für die Gesamtbevölkerung des Dorfes zur damaligen Zeit. Auch wenn heute in unserem Land niemand mehr am Hungertuch nagt, zog und zieht es doch immer wieder Mitglieder der „Harmonie“ Imgenbroich in die Ferne. Damals wie heute vorrangig zur Erlangung eines einträglichen Auskommens, mitunter der Liebe wegen, in alle Teile Deutschlands und auch ins nahe und ferne Ausland. Nicht zuletzt diesen Freunden sind die folgenden Seiten gewidmet.

1876-1914

Aus dem schon an anderer Stelle erwähnten Werk von Balthasar Hürtgen wissen wir auch, dass es in den Jahren um 1869 oder kurz danach zur Gründung einer Musikkapelle kam (Dirigent: Hermann Neuß), die an den damals bestehenden Kirchenchor angegliedert war. Weiter wird berichtet von der Gründung der Musikkapelle ‚Menta‘ in den 1880er Jahren (Dirigent: Wilhelm Küpper). Später berichteten Zeitzeugen auch von einem Herrn Goffart und einem Herrn Henn aus Monschau als erste Dirigenten.

Der Name ‚Menta‘ ist bis heute ungeklärt. Möglicherweise zeichnet ein Herr Josephs aus Höfen dafür verantwortlich, der von anderen Zeitzeugen als erster Dirigent benannt wurde und damals unter dem Namen ‚Mente Pitt‘ bekannt war. ‚Menta‘ war jedenfalls bis zum II.Weltkrieg in Imgenbroich eine allgemein gebräuchliche Bezeichnung für den Musikverein.

Aus diesen Vorbemerkungen ist bereits zu erkennen, dass bezüglich der Gründung keine gesicherten Unterlagen vorhanden sind. Es entstammt der Überlieferung der Vorväter, das Gründungsjahr unseres Vereins auf das Jahr 1876 festzulegen.

Was war denn nun die Aufgabe eines Musikvereins in der damaligen Zeit? Vor 1900 gab es regelmäßig zwei Tanzveranstaltungen im Jahr, die der Unterstützung des Vereins bedurften, nämlich Fastnacht und Kirmes. Träger dieser Feste war, wie in allen Dörfern des Monschauer Landes, das Gelog. Das Gelog wurde nur für die vorbestimmte Zeit des jeweiligen Festes neu gegründet und auch nur für den Zweck, die Tanzveranstaltungen durchzuführen.
Erst in den Jahren nach 1900 bis 1914 fanden vereinzelt Tanzveranstaltungen außerhalb der beiden genannten Feste statt, etwa der Ball der Winterschule Imgenbroich im Winter 1913/14.
Gegen ein geringes Entgelt spielten die Musikvereine zu diesen Gelegenheiten zum Tanz auf. Überhaupt waren die größten Schwierigkeiten, unter denen der Musikverein zur damaligen Zeit litt, finanzieller Art. Alle Instrumente und Noten wurden von den Musikern selbst beschafft und finanziert. Zuschüsse aus der öffentlichen Hand waren unbekannt. Für einen Taler Honorar pro Person und Abend spielten die Imgenbroicher Musiker z.B. in Eicherscheid an drei Kirmesabenden zum Tanz auf. In den frühen Morgenstunden ging es dann auf Schusters Rappen nach Hause, um rechtzeitig auf der Arbeitsstelle zu sein.

Zu den Aufgaben des Musikvereins zählten aber auch die Begleitung von Prozessionen und Wallfahrten, Hochzeiten der Mitglieder, Goldene Hochzeiten im Dorf und andere Veranstaltungen verschiedenster Art.
Die Proben fanden Sonntags nach dem Hochamt statt, meist in der Wohnung des Dirigenten. Im Jahre 1905 wurde Dagobert Blumensath Dirigent des Imgenbroicher Musikvereins. Er war am 05.07.1876 in Konzen geboren worden, also etwa zur gleichen Zeit, in der sich unser Verein bildete.

1914-1949

Der I. Weltkriegs brachte auch dem Dorf Imgenbroich und damit seinem Musikverein schwierige Zeiten. Die Heimat wurde zwar verschont, doch starben 30 Imgenbroicher im Krieg oder an den direkten Folgen des Krieges. Die „Goldenen 20er“ brachten neben politischen Freiheiten auch wirtschaftliche Fortschritte, so etwa die Einführung des elektrischen Lichts am 5. November 1922 in Imgenbroich. Ein Umbruch zum Guten war es dennoch nicht – die Inflation von 1923, die Weltwirtschaftskrise von 1929 und der Aufstieg des Nationalsozialismus ließen das Land und damit auch unser Dorf nicht zur Ruhe kommen.

Aus den Erinnerungen von Ernst Blumensath:

„Nach 1933, im Dritten Reich, häuften sich die Veranstaltungen des Musikvereins. Es kamen die Feiern zum 1. Mai, zum Erntedankfest und zu anderen Parteiveranstaltungen. Unsere Heimat wurde Aufnahmegebiet für die KdF-Urlauber, bei deren Veranstaltungen die Musik vertreten sein musste. Inzwischen war unsere Blaskapelle auch Kapelle der Amts-Feuerwehr geworden.
Das Weihnachtsfest des Jahres 1938 in einem Lager für Westwall-Arbeiter im Buhlert bei Germeter ist uns noch in Erinnerung. Die in Baracken untergebrachten Arbeiter, aus ganz Deutschland zusammengewürfelt und dienstverpflichtet, mussten nun, vielleicht zum ersten Mal, fern der Heimat, fern von Gattin und Kindern, in dunkler Waldeinsamkeit das Weihnachtsfest feiern. Ein großer Weihnachtsbaum schmückte die Baracke, in der wir spielen sollten. Auf roh zusammen gezimmerten Brettern saßen dichtgedrängt die Arbeiter um ihre Tische. An Bier und Schnapps wurde nicht gespart. Die Feier wurde mit einem Marsch unserer Kapelle eröffnet. Es folgten schwungvolle Reden höherer SS-Offiziere; das Weihnachtsfest und sein eigentlicher Sinn wurden nur ganz beiläufig erwähnt. Dafür wurde um so mehr von Arbeit, von Einsatz und Pflichterfüllung für Groß-Deutschland geredet. Mit einem dreifachen „Sieg-Heil“ auf den Führer Adolf Hitler endete die offizielle Feier. Unsere Kapelle sollte nun zum gemütlichen Teil aufspielen. Wir versuchten natürlich, ein wenig Weihnachtsstimmung aufkommen zu lassen und spielten christliche Weihnachtslieder, wie sie in der Heimat von Alters her gesungen wurden. Das Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“ wurde von den Arbeitern mitgesungen. Es folgte der nächste Vortrag: „Es ist ein Ros‘ entsprungen“. Die erste Strophe war noch nicht zu Ende, als drei SS-Offiziere zu uns auf das Podium stürzten; ein Offizier hielt eine Pistole in der Hand. Wir wurden unmissverständlich aufgefordert, mit unserer christlichen Musik aufzuhören, denn diese sei bei ihnen fehl am Platze. Es gab ein ziemliches Gerangel; es mischten sich auch Arbeiter ein und wünschten, wir sollten weiter Weihnachtslieder spielen. Dem Druck der Gewalt folgend, haben wir dann noch einen Abschlussmarsch gespielt und waren froh, als unser Bus sich auf die Heimat zu in Richtung Imgenbroich bewegte. […] Schon die Vorbereitungen zum Krieg hatten für den Musikverein einschneidende Folgen. Wenn die jüngeren Mitglieder zu einer Übung eingezogen wurden, war die Aktivität des Vereins lahmgelegt. Als nun am 01.09.1939 der II. Weltkrieg unwiderruflich begann, wurden alle Männer im wehrfähigen Alter Zug um Zug zu den Waffen gerufen; sie zogen nicht mehr mit der vaterländischen Begeisterung von 1914 in den Krieg, sondern mit dunklen Vorahnungen. Für 10 Jahre verstummten die Instrumente der Harmonie in Imgenbroich. Wer wollte schon noch Musik hören in den folgenden Jahren der Trauer und der Todesnachrichten!“

Die alten Kameraden von der Imgenbroicher Musik waren über den weiten Erdenkreis verstreut. Diejenigen, die das Völkernmorden überlebt hatten, waren bei einer der Siegermächte in Kriegsgefangenschaft: Wilhelm Mertgens in französischer, Peter Blumensath in englischer, Karl Blumensath in russischer, Hermann Knein in englischer Kriegsgefangenschaft, zunächst in Afrika, später in Kanada . Karl Blumensath galt seit 1944 als vermisst und es gab erst ein Jahr später wieder ein Lebenszeichen des Bassisten. Er kam als letzter Kriegsgefangener des Dorfes am späten Silvesterabend des Jahres 1949 in seine Heimat zurück. Dirigent Dagobert Blumensath wurde im Februar 1946, kaum aus der Evakuierung zurückgekehrt, zu Grabe getragen. Willi Mertgens kam am Abend des Weißen Sonntag 1948, also fast pünktlich zum Kommunionsfest seiner Tochter Alice, aus Frankreich zurück. Nun ging es mit der Musik langsam wieder voran. Ein kleines Häuflein von sieben Aktiven sammelte sich um Willi Mertgens, den sie zum Dirigenten wählten, und fing von vorne an.

1949-1976

Als einziges Instrument hatte ein uraltes Es-Horn die Zerstörungen des Krieges überstanden. Mit der Währungsreform am 20.06.1948 trat aber wieder ein Stück Ordnung in das Leben der Menschen ein. Die Gemeinde Imgenbroich bewilligte dem Musikverein im Jahre 1949 einen Kredit von 500 DM. Durch einen Zuschuss des Kreis-Kulturamtes von 100 DM und eine Anleihe der Feuerwehr von ebenfalls 500 DM war man nun in der Lage, die notwendigsten Instrumente anzuschaffen. Mit der Heimkehr von Karl Blumensath ging es dann endgültig aufwärts!

Im Jahre 1951 feierte der Musikverein, nunmehr unter dem Namen „Harmonie“, das 75. Stiftungsfest. Mit einem großen Fackelzug am Vorabend wurde das Fest eingeleitet. Am Sonntag, dem 3.Juni war Festgottedienst, und anschließend wurde ein Kranz am Grabe von Dagobert Blumensath, der über vierzig Jahre lang die Geschicke des Vereins geleitet hatte, niedergelegt. Nachmittags ging ein großer Festzug durch das Dorf zum Wettstreit auf die Festwiese. Der Festsaal in dem acht Tage zuvor neu eröffneten und neu gestalteten Kaisersaal beschloss die schönen und ohne jeden Mißklang verlaufenen Tage.

Auf der Mitglieder-Versammlung am 04.08.1951 wurde der erste ordentliche Vorstand der Nachkriegszeit gewählt, mit Pfarrer Stegmann als Präses, Wilhelm Hendricks als Vorsitzendem, Leo Neuss als Schriftführer, Ernst Blumensath als Kassierer und Willi Mertgens als Leiter der Kapelle. Bis zu diesem Tag hatte der Verein für 2800,- DM Instrumente und Noten angeschafft. Das Geld dafür wurde zum größten Teil von den aktiven Musikern aufgebracht. Die Gemeinde wandelte den Kredit, von dem noch 400,- DM offenstanden, in einen Zuschuss um. 35 neue inaktive Mitglieder traten dem Verein zu einem Jahresbeitrag von 2,- DM bei, so dass die finanzielle Grundlage erheblich verbessert war.

Die Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders bescherten auch dem Musikverein „Harmonie“ Imgenbroich bessere Zeiten. Der aufkommende Wohlstand machte sich bei den Vereinen des Monschauer Landes bemerkbar. Im Heimatkalender von 1972 berichtete Hermann Knein über das Musikleben im Kreise Monschau und nannte 20 Musikvereine mit 491 aktiven Mitgliedern sowie 17 Spielmannszüge mit 471 aktiven Trommlern und Pfeifern. Die Harmonie bestand zu diesem Zeitpunkt aus 27 Aktiven, der 1921 gegründete Imgenbroicher Spielmannszug aus 23 Aktiven.

Am 28.05.1952 konnte Mitbegründer Heinrich Schreiber das seltene Fest der Diamantenen Hochzeit feiern. Die Kapelle brachte selbstverständlich in einem Ständchen ihre Glückwünsche und Grüße dar.
Am 31.08.1952 verstarb plötzlich und unerwartet unser damaliger erster Vorsitzender, Wilhelm Hendricks. In der Generalversammlung vom 16.05.1953 wurde Fritz Mertens als Nachfolger gewählt. Bei der Generalversammlung vom 31.01.1954 vertauschten Fritz Mertens und der zweite Vorsitzende, Heinrich Mager, ihre Rollen.

Zu einem ganz besonderen und freudigen Ereignis gestaltete sich das Fest der Fahnenweihe am Pfingstmontag dem 07.07.1954. Dass ein fast 80-jähriger Verein noch niemals eine Fahne gehabt hat, erklärt sich wohl aus dem Umstand, dass es den Mitgliedern und Musikern vordringlicher erschien, Instrumente, Noten und sonstige Utensilien zu beschaffen. Erst die besseren wirtschaftlichen Verhältnisse der 50er Jahre ermöglichten die Anschaffung einer Fahne.

Auch das 80. Stiftungsfest am 18.08.1957 zählt zu den Höhepunkten des damaligen Vereinslebens. Zum Stiftungsfest, das mit der Ausrichtung des Kreismusikfestes zusammenfiel, erschienen alle befreundeten Musikvereine aus dem Kreis Monschau und auch zahlreiche aus dem Kreis Schleiden und aus Belgien.
Bei der Generalversammlung am 11.01.1958 musste Heinrich Mager seinen Posten als erster Vorsitzender niederlegen, weil er Imgenbroich aus beruflichen Gründen verlassen musste. Als Nachfolger wurde Leo Neuss gewählt.

Zahlreich waren die Veranstaltungen dieser Jahre, die Teilnahmen an den Festen und Wettbewerben auswärtiger Vereine, die vielen schönen Kameradschafts- und Familienabende, die Ausflüge und auch die Teilnahmen an den Karnevalszügen in Aachen, Köln und Maubach.
Im Kölner Karnevalszug 1957 fanden die Imgenbroicher Musiker als Konservendosen verkleidet viel Beifall.
Erwähnt werden sollen hier auch die Fahrten nach Spa und das Aufspielen der Harmonie im berühmten Blumenkorso der Badestadt als Marksteine sich anbahnender Freundschaften mit unseren westlichen Nachbarn.

Im Jahre 1963 starb der langjährige Vorsitzende Fritz Mertens, im Jahre 1964 wurde Peter Blumensath zum Ehrenmitglied ernannt.

Das Jahr 1966brachte wieder viel Neues im Vereinsleben. Neben den Feierlichkeiten zum 90. Stiftungsfest übergab Wilhelm Mertgens in diesem Jahr nach 18jähriger Tätigkeit als Dirigent und 54jähriger aktiver Zeit als Musiker den Dirigentenstab an seinen Sohn Willi. Natürlich wurde Wilhelm Mertgens zum Ehrendirigenten ernannnt und auch Josef Schmitz wurde in diesem Jahr Ehrenmitglied.

Erwähnt sei an dieser Stelle noch, dass der Ankündigung aus dem Jahre 1972, nämlich jedes Mitglied nach dreimaligem unentschuldigten Fehlen bei den Proben aus dem Verein auszuschließen, glücklicherweise keine entsprechenden Taten folgten!

1976-2001

Mit dem 100jährigen Vereinsjubiläum steht bereits ein herausragendes Ereignis unserer Vereinsgeschichte am Beginn dieser Ausführungen. Am Sternmarsch nahmen die befreundeten Musikvereinigungen aus Eicherscheid, Kalterherberg, Konzen, Mützenich und Rohren teil. Der sonntägliche Festzug wurde gar von insgesamt 21 Vereinen gestaltet und bildete den krönenden Abschluss des stolzen Jubiläums.

Im Jahre 1977 wurden erstmals gemeinsame Ausflüge organisiert. Der damalige Vorsitzende, Josef Höcker, hatte nach Wameln an den Möhnesee geladen und im gleichen Jahr folgte eine weitere Fahrt nach Amern ins Schwalmtal.

Seit 1981 vertreten zwei Jugendliche die Belange ihrer Altersgenossen im Vorstand. Vorreiter im Amt waren damals Heiner Schepp und Markus Legge.
1982 bat ein Urgestein des Vereins um Ablösung, unser Tubist Karl Blumensath, der ob seiner Leistungen umgehend zum Ehrenmitglied ernannt wurde.
Im gleichen Jahr errang unser Mitglied Rolf Hilgers Ruhm und Ehre mit einer hervorragenden Plazierung beim Jugendkomponistenwettbewerb mit seinem Marsch Vor dem Roten Haus.

Die Generalversammlung des Jahres 1984 stand unter keinem guten Stern, verstarb doch an diesem Tag unser Ehrenmitglied Karl Blumensath. Und im Juni des gleichen Jahres wurde unser Ehrendirigent Wilhelm Mertgens zu Grabe getragen.

Besonderen Probefleiß verlangten die Vorbereitungen zur Plattenaufnahme aller Musikvereine der Stadt Monschau im Jahre 1987. Das Ergebnis konnte sich jedoch sehen lassen, denn die Auflage war rasch vergriffen.
Ein Jahr später starb im Alter von nur 20 Jahren unser aktives Mitglied Frank Biermann bei einem tragischen Autounfall.

Das Jahr 1990 brachte neben den schönen Ausflügen nach Trier und Cochem leider auch den Tod unseres Vorsitzenden und langjährigen Kassierers Theo Mertens und damit erstmalig des Ausfall des Mitfasten-Kameradschaftsabends.

Der Jahresausflug 1991 wurde für viele Mitglieder zur echten Bewährungsprobe, galt es doch eine kombinierte Rad- und Paddeltour nach Neunkirchen zu bewältigen. Im gleichen Jahr erfolgte auch die Eintragung der „Harmonie“ im Vereinsregister und das Herbstkonzert jährte sich zum 10. Mal.
1992 nahmen wir Abschied von unserem Ehrenmitglied Ernst Blumensath.

Im Jahre 1994 übernahmen Paul Blumensath als 1. Vorsitzender und Dirk Kaulard als Geschäftsführer die Geschicke des Vereins, nachdem sie diese Tätigkeit schon ein Jahr zuvor kommissarisch übernommen hatten.
Höhepunkte des Jahres 1994 waren die Teilnahme am Landesmusikfest in Erkelenz – mit den Stücken A Discovery Fantasy und Little Bridge wurde dem Verein ein 1. Rang zuerkannt – sowie der Ausflug zu den Karl-May-Festspielen nach Elspe.

Auch das folgende Jahr brachte mit der Verleihung der PROMUSIKA-PLAKETTE einen echten Höhepunkt. Aus der Hand des Kultusministers Hans Schwier erhielten der Vorsitzende Paul BLumensath und, stellvertretend für den Dirigenten, Günther Neuß, die vom Bundespräsidenten Roman Herzog verliehene Auszeichnung für „…verdiente Musikvereine mit über 100jähriger Geschichte“.

Die Qualität der Ausbildung hat in den vergangenen Jahren einen hohen Standard erreicht. Dies verdankt der Verein dem großen Interesse der einzelnen Musiker und in sehr hohem Maße dem Engagement des Dirigenten Willi Mertgens. Damit die Harmonie den weiter steigenden Anforderungen an die Blasmusik auch in Zukunft gerecht wird, nehmen unsere jugendlichen Musiker seit 1996 regelmäßig an Kursen und Lehrgängen teil, hier vor allem den D-Prüfungen. Seit diesem Jahr können wir regelmäßig gute und sehr gute Ergebnisse vor dem Prüfungsausschuss des Volksmusikerbundes erzielen.

Die Teilnahme am Landesmusikfest in Brilon brachte im Jahre 1997 erneut einen 1. Rang.
Schwer wog aber der Verlust unseres langjährigen 1. Klarinettisten und designierten Dirigenten-Nachfolgers, Udo Call, sowie der Tod unseres Ehrenvorsitzenden Josef Höcker.

Im folgenden Jahr stand der Umzug in das neu errichtete Bürger-Casino an. Der alte Wernershof hatte damit nach langer Zeit als Proberaum ausgedient.
Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an unseren Dirigenten Willi Mertgens. Diese Auszeichnung für seine jahrzehntelange ehrenamtliche Tätigkeit auf hohem Niveau erfüllte nicht nur ihn selbst, sondern auch alle übrigen Mitglieder des Vereins mit großem Stolz!

Im Jahre 2000 erreichten wir im Rahmen des Landesmusikfests erneut beim Wertungsspiel in Mönchengladbach einen 1. Rang in der Mittelstufe.

Nach dem Jahrtausend-Wechsel erstrahlt unser altehrwürdiger Verein in frischem Glanze:

Ein moderner Proberaum, viele jugendliche Mitglieder, seit 2000 erstmals ein Jugendorchester – vor der Zukunft ist uns wirklich nicht bange.
Unsere jetzt 125jährige Geschichte hat gezeigt, dass wir den wechselnden Anforderungen der Zeit mit den richtigen Menschen an der richtigen Stelle immer wieder gerecht werden können.

2001-2015

Das herausragende Ereignis des Jahres 2001 war natürlich das 125jährige Jubiläum unseres Vereins, das wir gemeinsam mit der Imgenbroicher Feuerwehr, die ihr 100jähriges Bestehen feierte, in einem 3-tägigen Festakt gebührend würdigten.

Anlässlich des Ereignisses wurde auch eine Festschrift veröffentlich – ebenfalls gemeinsam vom Musikverein „Harmonie“ Imgenbroich und von der Feuerwehr Imgenbroich – in der die Geschehnisse bis zum Jubiläum aufbereitet wurden.

Schon im Januar 2003 gab es einige Überraschungen und weitreichende Änderungen, da unser Vereinsvorsitzender Paul Blumensath nach fast 10jähriger Amtszeit nicht erneut für den Posten kandidierte. Nach einem Jahr ohne 1. Vorsitzenden stellte sich 2004 Harald Küpper dieser Aufgabe.

Nach mehr als 40jähriger Dirigentschaft trat auch eine Institution des Vereins ab: Willi Mertgens übergab den (nie benutzten) Dirigentenstab an Markus Berzborn!

Als neuer Dirigent schaffte Markus Berzborn den Spagat zwischen der Wahrung unserer Tradition und dem Aufbruch in musikalisches Neuland.

Mit ihm traten wir beim Wertungsspiel des Landesmusikfests in Olpe/Attendorn an und konnten dort einen „guten Erfolg“ verbuchen.

Leider musste Markus nach 4 Jahren aus beruflichen Gründen die Aufgabe des Dirigenten wieder abgeben und so war es ein großes Glück, dass mit Willi Mertgens der alte Dirigent „für kurze Zeit“ noch einmal einsprang.

Im Jahre 2008 verstarb unser langjähriger Freund und Ehrenmitglied Willibald Bauer leider allzu früh.

Zur Mitgliederversammlung 2010 gab es einige Änderungen im Vorstand. Harald Küpper wurde als 1. Vorsitzender von Reinhard Bertling abgelöst, der den Verein nun in den nächsten Jahren führen sollte.

Harald Küpper wiederum übernahm vorübergehend die Funktion des Dirigenten.

Zwischenzeitlich gab es wieder einige Absolventen der D- und C-Lehrgänge, so dass wir neben vielen D-Absolventen nun auch 3 C1-Absolventen in unseren Reihen haben. Die Qualität der Ausbildung und des musikalischen Vortrags bleiben also auf einem guten Niveau!

Als Dirigentin konnte im Herbst 2010 die Diplom-Saxofonistin Frau Gabriela Heinen aus Schleiden-Ettelscheid gewonnen werden. Frau Heinen leitete den Verein musikalisch, bis sie aus persönlichen Gründen im August 2012 ihr Amt wieder aufgeben musste. Fortan steht sie dem Verein als hervorragende Musikerin zur Verfügung.

Im August 2012 übernahm daher Harald Küpper wieder das Dirigentenamt um den bereits eingeschlagenen Weg der personellen und musikalischen Neuorientierung weiter zu beschreiten.

Auch im Jahre 2013 verfolgte der Musikverein seinen Weg in Richtung Sinfonische Blasmusik weiter. Nunmehr wurde auf Festzüge verzichtet, stattdessen wurden die „Klosterbrüder“, ein 5-6köpfiges Blechensemble, aus der Taufe gehoben.

Im April beendet Harald Küpper die mehrjährige Ausbildung zum Dirigenten (C3) an der Musikakademie Marktoberdorf (Bayern) und darf sich nun „Geprüfter Dirigent des Bayerischen Blasmusiverbandes“ nennen. Somit hat der Musikverein zum ersten Mal in seiner langen Geschichte einen ausgebildeten Blasorchester-Dirigenten!

Im Jahr 2014 stand die Teilnahme am Landesmusikfest in Soest an, dort erreichten wir in der Mittelstufe wiederum eine gute Bewertung. Da wir in Soest eines der kleinsten Orchester stellten, ein Ergebnis, mit dem wir hochzufrieden waren!

Zwischenzeitlich mussten wir uns wieder von einigen guten Musikern trennen, die nun ihre beruflich Zukunft weit ab der Heimat gefunden haben oder die nach einer fundierten Ausblidung im Musikverein Harmonie Imgenbroich nun ihr Können anderen Vereinen zur Verfügung stellen.

Auch Dennis Küpper, unser langjähriger Leiter des Jugendorchesters, musste seine Tätigkeit an den berühmten Nagel hängen. Mit seiner Schwester Eliza Küpper fand sich aber eine geeignete und engagierte neu Dirigentin, so dass sich das das Ausbildungsorchster „Blech-Azubis“ ständig wachsender Beliebtheit erfreut.

Auf dem Neujahrskonzert 2015 hatten wir mit ca. 100 Besuchern nochmal ein fast ausverkauftes Haus, das hat Spaß gemacht!

Unter den Zuhörern waren auch etwa 40 Flüchtlinge, die derzeit in der Jugendherberge Hargard untergebracht sind und unserer Einladung zum Konzert gefolgt sind.

Wir haben uns sehr über den Besuch gefreut und haben die Menschen gerne mit Essen und Trinken versorgt!

Im Verlauf des Jahres gaben wir noch einige Konzerte für Flüchtlinge – und auch Unterricht gab es für Flüchtlingskinder!

2016

Die Vorstandswahlen 2016 erbrachten nur wenige Änderungen. So bleibt der geschäfstführende Vorstand komplett im Amt, während den Posten des Sozialwartes nun Doris Küpper übernimmt.

Erneut gab es einige Veränderungen unter den aktiven Musikern, so dass wir wieder einen behutsamen Aufbau betreiben müssen. Angesichts der vielen Kinder, Jugendlichen und auch Erwachsenen in der Ausbildung sind wir aber frohen Mutes, dass wir die turbulenten Zeiten schadlos überstehen werden!